NewSpace
„Unser Planet ist die Wiege des Geistes, aber wir können nicht für immer in der Wiege leben. “
(„Наша планета — колыбель разума, однако нельзя вечно жить в колыбели“)
K.E. Tsiolkovsky
Universal Pillars. Digital Art, Unknown Artist (2015)
The Universe (‚Мироздание‘), Vitaly Lukyanets (1973)
Die traditionell dreigliedrige Periodisierung der integralen Geschichte der Menschheit kann auch auf eine vierteilige Periodisierung ausgedehnt werden, indem im Rahmen der vierten industriellen Revolution auch eine außerirdische Periode hinzugefügt wird, in der sich die Gesellschaft ebenso radikal verändert wie durch die dritte industrielle Revolution. Grundlagen dieser ‚Exo-Evolution‘ (‚Weibel‘) ist neben der maschinenbasierten industriellen Revolution auch die informationsbasierte postindustrielle Revolution. Diese Maschinen und technischen und digitalen Werkzeuge sind Beschleuniger und haben seit Jahrzehnten als ‚künstliche Organe‘ der Menschen nicht nur immer weitere Aufgaben der natürlichen Organe der Menschen übernommen, sondern erst die Voraussetzungen für die ‚Exo-Evolution’ geschafft.
De universo, f.1, detail, Opera Omnia, William De Auvergne (1678)
Diese Phase repräsentiert die langfristige Errichtung praktischer produktiver Grundlagen jenseits der Erde. In dem Maße, in dem industrielle Diversifizierung und wirtschaftliches Wachstum im Weltraum stattfindet kann, sollen die Produktionskapazitäten die erforderliche Infrastruktur für eine breitere menschliche Kultivierung des Weltraums bereitstellen und damit die Voraussetzungen sowie die Triebkräfte für die nächste Phase bilden. Diese ‚Extraterrestralisierung‘ und eher primitiver ‚Exoindustrialisierung’ ist keine Weltraumkolonisation. Ihr Zweck ist es in erster Linie nicht, Bedingungen zu schaffen, die eine anfängliche Bewegung einer großen Anzahl von Menschen in den Weltraum erfordern, sondern eher eine grundlegende umfassende Infrastruktur für den weiteren Aufbruch der Menschheit ins Weltall.
„As a final thought –- how ‘transformative’ do you think extraterrestrialization will be? Go back with me, if you will, to 1656, when the city of St. Augustine began construction. It was the first true European settlement in the New World, and it was the start of a centuries long process resulting in a global economic shift away from Europe and towards the West. How different will be our space pioneers and these Europeans sailing off the coast of Florida? Few people consider the discovery, conquest, and settlement of the New World the onset of a new age of civilization itself –- and for good reason; for the most part, the lives of the settlers and the societies they created were not radically different than what they had in the Old World. The New World was home to a large network of farmers held together by a universal religious tradition and a political structure known as the state. The dynamics of the New World were no different than the dynamics of the old, even if the background was a bit different.“

So my question, then, is this: does expanding across the galaxy fundamentally change our civilization’s dynamics, or does it simply change the background?

T. Peer
Scholar‘s Stage Blog. 2011.
Layout of Fort San Marcos - Saint Augustine, Florida (1568)
Die eigentliche Frage, ein Teil des Kernstücks dieser Unternehmung, ist, ob und in wiefern die Ausweitung des Geltungsbereichs einer Zivilisation sie ändern kann, geändert hat oder ihre Essenz ändern wird. Der uns betreffende spezielle Fall ist die Ausweitung der menschlichen Zivilisation auf außerirdische Dimensionen, aber die Frage kann u.U. verallgemeinert werden, um jede Zivilisation und jede Art von Ausweitung einzuschließen. Zugegebenermaßen habe man sich mit diesem Thema befasst und einige der Veränderungen in Betracht gezogen, die in der Tradition der Zivilisation entstehen, wenn sie in eine neue Welt und einen neuen Kontext versetzt wird. Nicht zuletzt gilt die Transplantation der europäischen Zivilisation in die Neue Welt als ein Paradigma Fall, wie sich die Zivilisation verändert, wenn sie in ein neues Biom übergeht und sich auf eine bestimmte (und bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte) Geschichte pfropft.
Celestial Maps. Illustration from A Discourse Concerning a New World. Linda Hall Library. London, John Wilkins. (1640)
Die Art der Veränderungen in der europäischen Zivilisation, die in die Neue Welt transplantiert wurden, unterscheidet sich von der Art der Veränderungen, die in der ungebrochenen Tradition der europäischen Zivilisation in Europa stattgefunden haben. Die europäische Geschichte in Europa ist europäische Geschichte geblieben, aber in der neuen Welt wurde und wird sie etwas ganz anderes. Allein aufgrund dieser Beobachtung könnte man wagen, zu sagen, dass die Expansion, das Wachstum und die Extrapolation einer Zivilisation tatsächlich die Dynamik der bestehenden  Zivilisation verändern wird.
"Today the social and environmental frame of reference of nations and mankind is still determined exclusively by the terrestrial scene." 
Krafft A. Ehricke, 1976   
Diagram of Steller Universe (plan)" Man's place in the universe; a study of the results of scientific research in relation to the unity or plurality of worlds, by Alfred R. Wallace. New York, McClure, Phillips & co., 1903
Der Platz des Menschen im Universum ist genau der Punkt, an dem die Extraterrestrialisierung bestimmte Kräfte offenbart, die auf die weltliche Zivilisation auf einer Ebene einwirken, die von der der Naturgeschichte kaum zu unterscheiden ist und daher eine integrale Geschichte darstellt. Zumindest in einem Sinne verändert die Extraterrestrialisierung nicht nur den Hintergrund der menschlichen Zivilisation, sondern tatsächlich die allgemeine Dynamik der irdischen Zivilisation, und dies ist die Möglichkeit der historischen Lebensfähigkeit, die die Extraterrestrialisierung bietet. Eine Zivilisation, die sich auf die endliche Oberfläche eines einzelnen Planeten beschränkt, hat unweigerlich ein endliches Schicksal. Die Extraterrestrialisierung wandelt nunmehr diese endliche Dynamik eines quasi-organischen Zyklus von Geburt, Wachstum, Verfall und Tod in eine potenziell unendliche Dynamik um, in der die Zivilisation nicht mehr an eine zyklische Geschichte, nicht mehr an ein endliches Vehikel und nicht mehr an organischen Grenzen gebunden ist. Die Grenzen einer raumfahrenden Zivilisation sind eher kosmologisch als organisch.
Eclipse of the sun with view of clouds and vegetation. NASA ID Number AC75-1920, Don Davis (1970)
Wenn die Menschheit es gelingt, den Übergang zur Weltraumzivilisation zu vollziehen, könnte sich die Vorstellung von Menschsein selbst und der Zivilisation, die man mitbringt, bis zu dem Zeitpunkt, als man in der Milchstraße fest etabliert haben, so dramatisch verändern, dass man sich selbst in den zukünftigen Nachkommen nicht wiedererkennen würde und man würde wahrscheinlich ihre soziale Organisation und ästhetischen Leistungen nicht als Zivilisation anerkennen. Nur diejenigen Wesenheiten, die eine authentische historische Überlebensfähigkeit besitzen, könnten eine derartige Veränderung in ihrer wesentlichen Natur überleben.
Winter in a Boreal Forest Biome, Spacehabs, Bryan Versteeg
„Mankind is drawn to the heavens for the same reason we were once drawn into unknown lands and across the open sea. We choose to explore space because doing so improves our lives, and lifts our national spirit. So let us continue the journey.“

George W. Bush
43rd President of the United States of America
President Bush Announces New Vision for Space Exploration Program 
Remarks by the President on U.S. Space Policy
NASA Headquarters
Washington, D.C.
Viele traditionellen Institutionen, die so alt sind wie die Zivilisation selbst - Recht, wirtschaftliche Organisation, politische Hierarchie, Privilegien und Unterordnung - halten das Bild einer Welt vor Augen, die, wenn nicht ewig, so ewig ist wie alles Sublunäre und zeigen sich somit wenig bereit, um den anstehenden Herausforderungen mit Blick auf die Weltraumentwicklung gerecht zu werden. Sogar die Wissenschaften in vielen Ländern, die für das Studium dieser Institutionen konstruiert wurden - die Sozialwissenschaften -, obwohl sie oft kritisch sind, rekapitulieren und erbrechen die Gesellschaft, die sie studieren, ungeachtet der darin enthaltenen Mängel.
Institutioneller Wandel aus dynamischer Perspektive, in: Auswirkungen des Beitritts Chinas zur WTO auf die Wettbewerbspolitik in China: Eine institutionenökonomische Betrachtung. Europa-Kolleg Hamburg Institute for European Integration. Papier 02/09. S. 6, Shiwei Shi
Die Welt ist ein komplexer und sich verändernder Ort. Sie besteht mehr aus Zufällen als aus irgendetwas anderem. Die Welt ist ausgefranst und an den Rändern zerrissen, aber in der Mitte, in der neues Leben entsteht, gilt sie als jung und zart und immergrün. Die Welt ist immer unvollendet und schafft sich immer wieder neu. Es könnte argumentiert werden, dass die sich wandelnde Welt ständig erneuert, so dass alles, was passiert, beispiellos ist. Während die Welt altert und wächst, überlebt immer weniger der alten und wird immer wieder durch die Neue ersetzt. Die unvollendete Welt, wie sie ist, verlangt, dass man in der Lage ist, das Leben in jedem Schritt neu zu überdenken, dass man die Welt mit jedem veränderten Zustand neu interpretieren kann und dass man erkennt, dass jeder neue Tag, der dämmert, einen veränderten Zustand darstellt. Dies charakterisiert die Entstehung der Moderne in der Geschichte, als genau die Öffnung der geschlossenen Weltanschauung, die das antike und mittelalterliche Denken beherrschte, in das unendliche Universum der modernen Wissenschaft überging.
Panta Rhei“ - Heraklit
Radikale Innovationen wie die von Cantor und Darwin haben den Geist unermesslich größer gemacht als zuvor. Seitdem wächst die Welt des Menschen und wächst schneller als je zuvor in der Geschichte. Es dauerte dennoch bis zum 20. Jahrhundert, bis Hubble die Existenz von Galaxien außerhalb der Milchstraße nachwies. Bis zu dieser Zeit war die Welt ziemlich klein. Spätere Entdeckungen in der Astronomie hat den Menschen noch mal gezwungen, ihrer Weltbild immer wieder zu erweitern. Und erst am Ende des 20. Jahrhunderts habe man erfahren, dass sich die Expansion des Universums beschleunigt. Nach der ersten Formulierung der Urknalltheorie war diese Annahme gewesen, dass sich die Expansion des Universums verlangsamt. Jetzt weißt man, dass das nicht der Fall ist.
Man weißt  nun, dass sich das Universum nicht nur ausdehnt, sondern auch beschleunigt: Die Welt wird schneller größer
Hubble-Bild von Berge aus Staub im Carinanebel. (Bildcredit: NASA, ESA und M. Livio (STScI))
Die Frage wie sich die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen auf der Erde in den nächsten Jahrhunderten genau entwickeln werden, bleibt zunächst offen. Ob man vor einem „perfekten Sturm“ stehen wird, bei dem sich die Krisen der Überbevölkerung, des Klimawandels, des Anstiegs des Meeresspiegels, der Ölspitzen, des militanten religiösen und ethnischen Fundamentalismus, der Belastung der sozialen Sicherheit für eine ergraute Bevölkerung, des billigen und einfachen Zugangs zu Massenvernichtungswaffen und die "existenziellen Risiken" von Gentechnik und sich selbst replizierenden Maschinen überschneiden und vervielfachen werden? Ob man durch eine solche Fülle von unternehmerischem Einfallsreichtum, neuen Energiequellen und einer Vervielfachung der Schaffung von Wohlstand gegenüberstehen wird, und alte Bekannte gesellschaftlichen Herausforderungen der Vergangenheit angehören werden? oder, ob die Zukunft eine verrückte Flickente von beidem sein wird, mit immensen neuen Reichtumsquellen, wenn neue Technologien auf den Markt kommen, aber gleichzeitig immensen neuen Problemen, die sich sowohl aus alten Konflikten als auch aus den Belastungen ergeben, die mit der Anpassung an neue Wege verbunden sind, das Leben prägen, steht noch offen. Es gibt dazwischen weitere umfassende Optionen, die in Kombination verschiedene Szenarien ergeben.


Oxford Scenarios Programme
In der meisten dieser Szenarien geht es jedoch um Extreme der einen oder anderen Art: um das Monopol von Bürokraten oder Freibeutern, um Wohlstand oder Armut. Mittlerweile gibt es das Szenario des „mittleren Weges“: eine kreative Gemeinschaft öffentlicher und privater Institutionen, die zusammenarbeiten, aber keinen übergreifenden Masterplan, bspw. der Krieg gegen die Maschinen, haben, und eine Reihe neuer Technologien, die sowohl Wohlstand vervielfachen als auch neue Probleme aufwerfen, dennoch, deren Vorteile insgesamt ihre Nachteile übersteigen. Dieses Szenario basiert daher auf dem Muster der Vergangenheit: Fortschritt entsteht als evolutionäres Phänomen auf Systemebene, das nicht von einer einzigen Institution oder Clique von Männern mittleren Alters in rauchgefüllten Räumen beherrscht wird; auch den neuen Technologien, die man in den vergangenen 200 Jahren entwickelt hat, haben der Menschheit trotz aller Probleme, die sie oft mit sich gebracht haben, in der Tat zu gute gekommen.
Der Schritt der Menschheit in den Weltraum ist nicht ausschließlich mit der biologischen und kulturellen Evolution der Menschheit verbunden, sondern hat und soll viele wirtschaftliche Vorteile für die ganze Welt bringen. So gut wie alle Länder können von einer Reihe von Fernerkundungssatelliten profitieren. Einige bestehende Herstellungsprozesse würden im Weltraum besser funktionieren, und nützliche neue würden dort eingeleitet. und einige Grenzen für erdbasierte Energie- und Materialressourcen könnten durch Nutzung des Weltraums gelockert werden.
Non est ad astra mollis e terris via’, (‚Es ist kein weicher Weg von der Erde zu den Sternen‘). Hercules Furens, Seneca. Bild vom Emperor Commodus as Hercules, illustrating his megalomania, late 2nd century CE.
Der physikalische und evolutionäre Basis der Philosophie des außerirdischen Imperativs betrachtet die Industrialisierung des Weltraums und seine spätere Ausweitung als ein natürliches Phänomen der menschlichen Entwicklung. Es stellt den systematischen Durchbruch in eine neue offene Welt dar, während die terrestrische Umwelt in Bezug auf menschliche Aktivitäten zunächst das Erscheinungsbild einer geschlossenen Welt, dennoch von außerirdischen  Einflüsse nicht ganz geschont, annehmen soll. Neue Umgebungen sind das, worum es in der offenen Welt geht. Sie sind der Aufbewahrungsort für Ressourcen, sie bieten neuen Verarbeitungsraum und schließlich neuen Lebensraum. Durch ihre Erforschung und produktive Nutzung werden sowohl die geistigen als auch die materiellen Ursachen einer sich entwickelnden Menschheit vorangebracht. Für den Menschen, die Ursache für die jüngsten Veränderungen auf der Erde, bedeutet dies außerdem, dass damit die biophile Umwelt auf der Erde geschützt werden muss. Ohne seine produktiven Fähigkeiten nach außen zu projizieren, wird der Mensch die Last auf lange Sicht nicht tragen können, ohne das menschliche Wachstumspotential ernsthaft einzuschränken.
Industrie-Stillstand
Das Konzept des außerirdischen Imperativs, das mit der Photosynthese als eine außerirdische Energiequelle in Verbindung gebracht wird, lässt den Blick über eine scheinbar unvereinbare Konfrontation von rasanter menschlicher Entwicklung und vergleichbarer Umwelt zu Stagnation erahnen. Die Weltraumtechnologie unterstützt zwei strategische Hauptoptionen, um die offensichtlichen Grenzen des Wachstums der wirtschaftlichen Entwicklung durch eine gütige industrielle Revolution auf der Erde zu überwinden und der industriellen Revolution auf einer breiteren Umweltbasis jenseits der Erde fortzusetzen. Physikalische Gesetze und evolutionäre, umwelterweiternde Präzedenzfälle legen den Schluss nahe, dass durch die zusätzliche außerirdische Produktivität die einzigartige Bioumgebung der Erde erhalten werden könnte, ohne die menschliche Entwicklung durch angebliche Wachstumsbeschränkungen zu beeinträchtigen. In dieser neuen Welt der Erde und des Weltraums kann die technologische Zivilisation stabilisiert werden und sich zu sehr hohen Ordnungen entwickeln.
Photosynthesis. Brettspiel, Blue Orange (2017)
La Biosphère de Montréal at the Sunset
Die Tatsache, dass weder Technologie noch die Erreichung von Ziele jenseits der Erde völlig neu Vorstellungen sind, sondern natürliche Wachstumsoptionen, setzt die gegenwärtige menschliche Realität unserer Zeit in einer neuen Perspektive. Die gegenwärtige Realität hat zwei Ankerpunkte: Das Chlorophyllmolekül und das menschliche Gehirn waren lange die einzigen wahren Supermächte auf diesem Planeten. Nun ist dazwischen eine hoch modifizierte und wirkungsentfaltende Technosphäre gewachsen. Man muss einen Weg finden, um koexistieren zu können, und da sie nicht inhärent unvereinbar sind, ist es möglich, ohne die ‚Exo-Evolution‘ zu bremsen. Andererseits die Menschheit lebt immer noch nicht als Menschheit, sondern ist als Gesamtheit von etwa 140 Nationen "organisiert", wie die Ausbeutung der irdischen Ressourcen. Ohne die Mittel zum Wachsen - und ob sie es wollen oder nicht - gehören zu diesen Mitteln materielle Ressourcen und die Fähigkeit, sie zu verarbeiten - wird die allgemeine Stagnation eine Welt mit schrumpfenden Wassertröpfchen schaffen, in der der Wettbewerb um Wachstum jederzeit zu einem harten Kampf ums Überleben der ganzen Menschheit werden könnte.
Green Globe
Dazu muss die Produktionsbasis und die Wirtschaft auf der Erde umstrukturiert werden, um sich zu dieser Entwicklung nicht auszuschließen. Im allgemeinen baut die Evolution auf dem Erreichten auf, indem sie es in fortgeschritteneren Kontexten in einen größeren Bezugsrahmen integriert; und zeitweise auch durch Aufspalten des Evolutionszweigs, um dynamische Potenziale freizusetzen (‚Divergenzprozess‘). Der evolutionäre Prozess der offenen Welt im Weltall soll damit beginnen, in dem man Maschinen und produktive Prozesse in den Weltraum bringt (‚Exoindustriephase‘); gefolgt von der menschlichen und biologischen Elemente (‚Exourbanisierung‘); und fasst die beiden Komponenten schließlich zu neuen erdunabhängigen Entwicklungen zusammen (‚Extraterrestrialisierung‘). Angesichts der enormen Erweiterung der Grenzen können sich diese   Phasen, in denen überlappen und koexistieren. Sie stellen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte dar, deren Prinzipien während der gesamten biologischen und menschlichen Evolution eingehalten werden können.
Moon Industries, Destiny 2. Bungie (2019)
Selenopolis, Curemore. Second Life Marketplace (2016)
Die kommerzielle und industrielle Nutzung des Weltraums soll neue und bessere Dienstleistungen, neue und bessere Produkte, einen breiteren Zugang zu Energiequellen und deren Nutzung außerhalb der Biosphäre sowie neue Möglichkeiten im Allgemeinen bieten. Ein wichtiger sozialer und ökologischer Aspekt ist, dass diese Aktivitäten in vielen Fällen ein hohes Industrieprofil auf der Erde aufweisen und sehr umweltfeindlich sind, wodurch schmerzhafte Konfrontationen mit Bräuchen oder Traditionen verringert werden und in vielen Ländern, die sich entwickeln oder entwickeln, eine weniger spaltbare Änderungsrate gefordert und entwickelt werden könnte. Einmal richtig eingerichtet, sollen die industrielle Raumfahrtsysteme in jeder der oben genannten Kategorien überaus produktiv werden. Diese Entwicklungen zum Ausdruck zu bringen, gilt auch dem Werk Iguarán Mendez.
Wan-Hoo attempted a flight to the moon using a large wicker chair to which were fastened 47 large rockets. Illustration courtesy of United States Civil Air Patrol.
aus: Hans Hartl: 'Hermann Oberth - Vorkämpfer der Weltraumfahrt'. Theodor Oppermann Verlag. 1958
Space Suit, in: First Men to the Moon, Wernehr von Braun (1960)
Die Weltraumfahrzeugentwicklung habe seit Jahren eine neue Dynamik angenommen und es geben heute zahlreichen Plänen für neuartige Antriebssysteme. Manche sind radikale Verbesserungen herkömmlicher Raketen- oder Flugzeugtechnik. Andere nutzen Kernenergie oder leistungsstarke Laserstrahlen. Sogar "Weltraumaufzüge", die Lasten in eine Umlaufbahn heben sollen, werden in Betracht gezogen. Es bestehe nun erhebliche private und öffentliche Nachfrage nach besseren Transportsystemen. Die meisten kommerziellen Nutzlasten sind entweder für die inzwischen überfüllten geostationären Umlaufbahnen in 36000 Kilometern Höhe bestimmt oder aber für erdnahe, wenige hundert Kilometer hohe Bahnen. Letztere gewinnen zusehends an Bedeutung, weil derart nahe Satelliten mit Tischgeräten – oder sogar mit tragbaren Empfängern – kommunizieren können. Auch die Anzahl wissenschaftlicher Nutzlasten nimmt gewaltig zu. Für die kommenden Jahren sind mehr als 50 größere Missionen zu Objekten im Sonnensystem geplant. Die Häufigkeit solcher Starts wird gewiß noch steigen, wenn die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA sich wie geplant auf schnellere, leistungsfähigere und billigere Raumfahrzeuge konzentriert.
A History of Space Travel, Infograpgivh, Pop Chart Lab (2017)
Zodiac Ceiling at Frederiksborg Castle, Hillerød, Seeland.
Temptation of St. Anthony. National Gallery of Ireland, Domenicus van Wynen (1681)
„We are cosmic creatures by substance, by the energy on which we operate and by the restless mind that ceaselessly metabolizes information from the infinitesimal to the infinite and, on the infrastructure of knowledge, pursues its moral and social aspirations for a larger and better world against many odds. Through intelligences like ourselves, the universe, and we in it, move into the focus of self-recognition; metal ore is turned into information processing computers, satellites and deep-space probes; and atoms are fused as in stars. I cannot imagine a more foreboding, apocalyptic vision of the future than a mankind endowed with cosmic powers but condemned to solitary confinement on one small planet.“

Krafft A. Ehricke
Gottorp celestial globe at Frederiksborg Castle Museum’s, which was constructed for Duke Friedrich III of Gottorp in arteries 1654-57
Ymir being slain by Odin and his brothers, Lorenz Frølich
Das Weltbild des Tycho Brahe, aus Andreas Cellarius: Harmonia macrocosmica seu atlas universalis et novus, Amsterdam 1661 (UBS, Sign. R 80.936 IV).
Man betritt nun die neue offene Welt durch eine Vielzahl von Umweltgrenzen - subatomar, atomar, molekular, der Kosmos des menschlichen Geistes und der Kosmos des Universums. In der offenen Welt geht es pragmatisch gesehen um neue Umgebungen; Sie sind neuen Quellen allen nationalen Reichtums und die Grundlage für alle neuen Entwicklungen. Durch ihre Erforschung und produktive Nutzung (Industrialisierung) sollen sowohl die geistigen als auch die materiellen Grundlagen der Menschheit vorangebracht.
Neptune Fountaine at Frederiksborg Castle, Hillerød, Seeland, Adrian de Vries (1617)
Hayden Sphere at night, The Frederick Phineas and Sandra Priest Rose Center for Earth and Space.
Allegorien of the Creation Of Cosmos, Dominicus van Wijnen. Amsterdam. 1674.
Dieses Konzept erlaubt den Menschen, sich über die scheinbar unvereinbare Konfrontation von Mensch und Umwelt zu projizieren, es sei denn, die Menschheit kehrt in einen Modus ohne Wachstum zurück. Die aktuelle Lage der Technologieentwicklung ist allerdings teilweise in der Lage, sowohl die wichtigsten strategischen Optionen - eine gütige industrielle Revolution auf der Erde als auch eine Erweiterung der industriellen Fähigkeiten über die Erde hinaus zu unterstützen. Somit stehe man vor der Wahl zwischen zwei künftige Lebensweisen, entweder Knappheit zu organisieren oder neue Wohlstand zu schaffen. Das Organisieren von Knappheit zeigt die Entschlossenheit einer lebensfähigen Gesellschaft, einem Zustand der Not zu begegnen und ihn zu überwinden. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Überwindung, denn eine gesunde Gesellschaft wird den Gedanken, mit Knappheit umzugehen (nicht zu verwechseln mit Vorsicht), als Lebensform ablehnen. Wohlstand zu schaffen, ist der natürliche Lebenszustand, und reife Männer und Frauen verstehen, dass dies nicht gleichbedeutend ist, mit zunehmendem Konsumreichtum, sondern gleichermaßen als Grundlage für die Sicherung und Verwirklichung menschlicher und umweltgerechter Werte. Diese sich bereit aufzeichnende Änderungen zu thematisieren, gilt als einen Bestandteil des Werkes Iguarán Mendez. 
Solstrålar At Tycho Brahe Museum, Ven, Landskrona
Nagoya City Sciences Museum’s planetarium, Brother Earth
Die drei anfänglichen industriellen Produktbereiche des Weltraums sind Information, Materialien und Energie. Einmal richtig eingerichtet, sollen industrielle Raumfahrtsysteme in jedem dieser Bereiche überaus produktiv werden. Satelliten zur Informationsübertragung und zur Erfassung sensorischer Informationen haben dies bereits eindeutig gezeigt. Dies gilt gleichermaßen für die Bereiche Energie und Materialverarbeitung. Durch die Entwicklung weltraumbezogener Industrien in den Bereichen elektronische (informationsbezogene) Dienste, Produkte und Energie sollen neue Dienste und Arbeitsplätze geschaffen werden. Die industrielle Ressourcenbasis soll damit erweitert werden. Die Volkswirtschaften der Industrieländer gestärkt. Öffentliche Gesundheit und soziale Dienste sollen auch davon profitieren. Die industrielle Raumnutzung im Bereich der Informationsdienste ist bereits Realität, wenngleich das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Tabula Selenpgraphica, in: Selenographia sive Lunae Descriptio, Johannes Hevelius (1647)
Overview of In-Situ Resource Utilization Options, Waldron (1988)
Die Raumfahrt befindet sich seit Jahren erneut in einem politisch, wirtschaftlich und technologisch im Wandel. Waren Technologie-Entwicklungen, Missionsplanungen oder die Operation von Weltraummissionen ursprünglich staatlich initiiert und dominiert („OldSpace“), so werden der Weltraumzugang und orbitale Anwendungen zukünftig deutlich privatwirtschaftlicher organisiert und von völlig neuen technologischen Ansätzen, Anwendungen und Geschäftsmodellen geprägt. Kennzeichnend dafür sei ein deutlich stärker geprägter privatwirtschaftlicher Wettbewerb und die unabhängigen und konkurrierenden Entwicklungen der Luft- und Raumfahrtunternehmen des NewSpace sollen im Vergleich zum OldSpace einen deutlich schnelleren und kostengünstigeren Zugang zu Weltraumtechnologien und Weltraummissionen ermöglichen werden. Diese Dynamik darzustellen gilt auch dem Werk.
Space Industry Evolution, Artur D. Little Analysis, ESA
 New Space Economy. ESA’s ɸ-week, European Space Agency (ESA)
Established Emerging Space Companies, Arthur D. Little (2016)
Nach wie vor sind die großen Raumfahrtagenturen Hauptauftraggeber der Raumfahrtunternehmen. So betrug das Budget der europäischen Agentur ESA 2017 rund 5,75 Milliarden Euro. Aber kommerzielle Geschäftsmodelle haben in der Raumfahrt in den letzten Jahren stark zugenommen.
Space Agentures
Emerging Space Markets, Tim Boeelars (2017)
Global Turnover of the Space Economy, Re-produced from The Space Report; multiple editions
“The Space Economy is the full range of activities and the use of resources that create and provide value and benefits to human beings in the course of exploring, understanding, managing and utilising space. Hence, it includes all public and private actors involved in developing, providing and using space‐related products and services, ranging from research and development, the manufacture and use of space infrastructure (ground stations, launch vehicles and satellites) to space‐enabled applications (navigation equipment, satellite phones, meteorological services, etc.) and the scientific knowledge generated by such activities. It follows that the Space Economy goes well beyond the space sector itself, since it also comprises the increasingly pervasive and continually changing impacts (both quantitative and qualitative) of space‐derived products, services and knowledge on economy and society.” 

OECD
OECD Handbook on Measuring the Space Economy.
OECD Publishing, Paris. 2012
Segments of the New Global Space Economy
Perimeter of the Space Sector and its Derived Activities, OECD
Gegenwärtige und zukünftige NewSpace Geschäftsfelder, in: NewSpace - Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von Raumfahrt und digitaler Wirtschaft, Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
Der Aufbau der interplanetaren Infrastruktur, die die Menschheit einen kostengünstigen Zugang zum All ermöglichen sollte, gilt als einen Bestandteil der ‚New-Space‘-Ökonomie. Immer eine große Zahl von Unternehmen, Regierungen und Militärs aus aller Welt nehmen diesen Dienst in Anspruch, um eigenen Satelliten ins All transportieren zu lassen. Nicht zuletzt zieht man den Vergleich mit Troja, das für jedes Schiff, das die Dardanellen passieren wollte, Zoll erhob. Man legt somit die zukünftige Grundlage des privaten Raumtransports und diesen Trend wird durch eine außerordentliche Dynamik geleitet geprägt durch die Entwicklung neuer Transportsysteme und einen schnell wachsenden Satellitenmarkt. Man erwartet sogar, dass dieser Trend mit der neue Definition der Rolle von Raumfahrt-Agenturen in den kommenden Jahren neue Aufschwung bekommt.
The Argonauts Pass the Symplegades. Hellespont, Temple des Muses, Picart Plates, Bernard Picart (1733)
Das hohe Kommerzialisierungspotenzial im „NewSpace“ geht in erster Linie aus dem aktuellen Stand der Informationstechnologie und der Dynamik des sogenannten Informations- und Kommunikationstechnologie-Sektors (IKT-Sektor) hervor, der mittlerweile sogar den Fortschritt der Raumfahrt bestimmt und demzufolge enorm an Bedeutung im diesen Rahmen gewonnen hat. Praktisch allen Aspekten übernehmen Bordrechner in Raumfahrzeugen zusätzliche Aufgaben, die Anzahl der Softwarekomponenten und deren Umfang sowie Komplexität steigen stetig. Bei autonomen Robotikmissionen müssen u.a. Kameradaten an Bord verarbeitet werden, damit Messdaten zur Steuerung und Regelung rechtzeitig zur Verfügung stehen. Die großen Datenmengen bei Erdbeobachtungsmissionen erfordern eine Vorverarbeitung an Bord, z.B. durch Kompression, damit die Daten mit den verfügbaren Bandbreiten und Übertragungszeiten zum Boden übertragen werden können. Einen kleine Überblick darüber wird im Werk Iguarán Mendez gegeben.
ITK als Treiber der NewSpace-Ökonomie
Satelliten-Internet
IT-Services in Relation to Space Exploration
Viele ‚New-Space‘-Grundgedanken profitieren von den bestehenden Leistungen der Raumfahrt, weil sie Daten und Informationen nutzen, die andere Raumfahrtmissionen für sie bereitstellen können. So sind Satellitennavigationssysteme technische Basis für New-Space-Unternehmen. Denn Dienste wie hochpräzise Zeit- und Positionsangaben eröffnen Geschäftspotenzial für Software im Hochfrequenzhandel für den Finanzmarkt oder für Anwendungen, mit denen sich logistische Prozesse und Lieferketten besser steuern lassen. Auch bei Telekommunikationssatelliten bewegt sich der Markt. Weltweit verfügbare Streaming-Dienste oder das Internet of Things erfordern immer höhere Bandbreiten. Das bedeutet: Mehr und effizientere Satelliten sind nötig – und die Nutzlasten auf den Satelliten brauchen eine höhere Funktionalität. Gleichzeitig müssen sichere Datenströme gewährleistet sein. Eine deutliche Folge daraus sind veränderte Entwicklungs- und Produktionszyklen: Die Modularisierung und Standardisierung von Prozessen nimmt zu. Außerdem werden neue Produktionsmethoden getestet.
Outer Space Communication Services
Die EU im Weltall. Am Rande des Universums. Europäische Kommission/Europäisches Parlament (2018)
Megakonstellationen auf Mini-, Mikro- und Nanosatellitenbasis („CubeSats“) gelten als eine weitere Stütze der NewSpace-Ökonomie. Sie werden mit großen Potential für vielfältige kommerzielle Anwendungen, insbesondere in der Erdbeobachtung, für Breitbandverbindungen und für das IoT in Verbindung gebracht. Mini-, Mikro- und Nanosatelliten benötigen dennoch andere Systeme und Dienste und fordern somit den entstehenden Markt. Sie einzugehen, gehört auch dem Werk.
EDSN-Swarm (©SPACEREF)
LEGO 6458-1 Satellite with Astronaut Used
Megakleinsatellitenkonstellation
Weltweit werden neue Trägerraketen entworfen und gebaut, um den NewSpace-Unternehmen einen kostengünstigeren Zugang zum All zu ermöglichen. Der Markt für alten Trägerraketen und deren Anpassungen  floriert weltweit. Startsysteme müssen daher flexibler und in deutlich kürzeren Abständen als bislang verfügbar sein, um das Versprechen, einen kostengünstigen Zugang zum All zu schaffen. Sie darzustellen gilt als eine zentrale Aufgabe des Werkes Iguarán Mendez.

The final approach of the final flight for the final landing of the shuttle Endeavour, (Bild: Stephen Confer)
Rockets of the World, Skravek (2017)
Die NewSpace-Ökonomie wird sowohl durch neu entstehende Märkte für Dienste und Anwendungen, als auch durch die Entwicklung disruptiver Technologien und Produkte vorangetrieben. Anders als in der klassischen Raumfahrt, (‚OldSpace‘) liegt der Fokus allerdings nicht auf Technologien, sondern auf dem Markterfolg durch innovative Anwendungen. Sie agiert auch als Treiber für Wirtschaftswachstum, Ressourcenunabhängigkeit und wissenschaftlichen Fortschritt.
Disrupt Space logo with background
Die Luft- und Raumfahrt gilt für junge, innovative StartUps als sehr interessant. Mit neuen digitalen Dienstleistungen, innovativen Drohnenanwendungen oder privaten Raumfahrtprojekten hat sich in den letzten Jahren eine vielfältige StartUp-Szene in der Luft- und Raumfahrt gebildet. Hinzu kommt, dass nahezu alle großen Firmen der Branche inzwischen über Business-Inkubatoren verfügen, in denen junge Unternehmen, aber auch die eigenen Beschäftigten an neuen Ideen und Konzepten zusammenarbeiten können. Besonders Charakteristikum der NewSpace-Ökonomie ist die Bereitschaft einer Übernahme der Erstfinanzierung auf eigenes Risiko. Grundlage dafür ist die Nähe zu Risikokapitalgebern, welche den Hauptanteil der Finanzierung darstellen. Aber auch auf staatliche Unterstützung spielt dabei eine wichtige Rolle, sei es durch Kredite staatlicher Finanzinstitute, durch die Bereitstellung langfristiger Dienstleistungsverträge mit Bedarfsträgern bzw. Abnahmegarantien, durch klassischen F&E-Fördermodelle, die Nutzung staatlicher Infrastrukturen oder eben auch durch Steuererleichterungen.
The Five Capitals
„No Bucks ...... No Buck Rogers“
Tom Wölfe
The Right Stuff. 1979

Drivers of New Space Tech Finance Gap, in: Greg Sadlier "Finance and commercial ‘NewSpace’ opportunities: A potential role for London in bridging the gap", 12th Reinventing Space Conference: Low Cost Space –From Imagination to Reality.
Die erheblichen Spillover-Potentiale der Luft- und Raumfahrt weisen auf eine Schlüsselstellung der Branche als Innovationsmotor für gesamten Industrie- und Technologiestandorte hin. Daher die Intensivierung des Technologietransfers durch eine konsequente Vernetzung mit anderen Sektoren gilt als eine zweite strategische Priorität der Luft- und Raumfahrtpolitik. Hierzu gehört insbesondere auch der gezielte Austausch mit StartUps als Innovatoren für gänzlich neue Konzepte und Geschäftsmodelle. Andererseits schaut aber auch die Luft- und Raumfahrt zunehmend auf andere Sektoren. In Zeiten eines signifikanten Hochlaufs in der Flugzeugproduktion und dem Übergang von der Einzel- zur Serienfertigung in der Raumfahrt ist dabei insbesondere Prozess-Know-How aus Branchen wie dem Automobilbau gefragt. Eine detaillierte technische wie wirtschaftliche Auseinandersetzung mit diesem sich immer weiter ausbreitenden Markt gilt auch dem Werk Iguarán Mendez.
Technology-Spillover
Software z.B. ist in fast allen Teilen eines Raumfahrzeugs präsent, auch wenn sie – anders als Strukturen oder Elektronik – nicht direkt sichtbar ist. System- und Subsystemmanagement, Lage- und Bahnregelung (Attitude and Orbit Control System – AOCS), Navigation (Guidance, Navigation and Control – GNC) sowie Missionsführung benötigen Software zur Erfüllung ihrer Aufgabe.
Plan von Babbage‘s Analytical Engine, Science Museum London
An VHDL FPGA emulator of the Small Scale Experimental Machine or "BABY" running the "Baby Slide" test program. The emulator displays on a "Normal" VGA display, Dave Wade (2015)
Die Produktion in Schwerelosigkeit, genauer gesagt im All gilt als einen weiteren, noch auszuschöpfenden Wirtschaftssektor der ‚New-Space-Ökonomie‘. Bisher bestehen Zweifeln, wie dieses Geschäftsmodell hochrentabel werden soll. Aktuell sind die Investitions- und Transportkosten noch viel zu groß, als dass ein Kommerzialisierungspotenzial bestünde. Der gewinnbringende Profit scheint für NewSpace-Firmen nicht groß genug, um sich auf dieses Gebiet zu fokussieren, trotz der wahrscheinlich bald sinkenden Transportkosten von Raketen. Diese sich bereits deutlich abzeichnende Entwicklung, gehört auch zu den Aufgaben des Werkes Iguarán Mendez.
Rohstoffe aus dem All. (Credit: Made in Space)
Der Bergbau (The Working of Mines) (mid-1800s)
Bodenschätze aus dem All, (Bild: Space Resources)
Eines steht für den meisten Forscher fest: Die nächste Energiewende kommt aus dem All. Die Nutzung von Solarenergie ist prinzipiell nichts Neues, jedoch schon in Bezug auf den Standort, der sich, in 36.000 km Entfernung von der Erde, im All befinden soll. Prognosen zu dem Thema sagen, dass das erste Solarkraftwerk im Weltall bereits vor der Mitte des Jahrhunderts errichtet werden könnte. Die NewSpace-Ökonomie verspricht sich davon die Lieferung gigantischer Energiemengen und die mögliche Lösung des Energieproblems der Menschheit.
Solarpunk, Reason. Isaac Asimov. Published in Astounding Science Fiction (1951)
Solar power satellite sandwich or abascus concept, NASA (2011)
Ebenso zur Energiegewinnung aus dem All zählen die fossilen Brennstoffe. Vor allen Dingen auf dem Mond wurden Milliarden von Tonnen an Ressourcen, von Wasser über Gase bis hin zu Metallen gefunden. Entscheidend jedoch zur Energiegewinnung sind die großen Mengen von Isotops Helium-3, welches enorm effizient durch seine Kernfusionskraft ist, die deutlich mehr Energie freisetzt als Kernspaltungen. Auf der Erde funktioniert noch nicht die Kernfusion dieses Isotops und aufgrund der derzeitig noch hohen Transportkosten sind NewSpace-Unternehmen definitiv auf Subventionen angewiesen. Einen Überblick über diese Dynamik, gilt auch dem Werk Iguarán Mendez.
Could Helium-3 really solve Earth's energy problems? (Bild: NASA)
Künstlerische Darstellung: offener Tagbau auf dem Mond (Quelle: peace palace library)
Das Warten von Satelliten im Geo-Orbit gilt als einen weiteren "aufstrebende Sektor" der „New-Space-Ökonomie“, da gerade in einem unsicheren Geschäftsklima Satellitenhersteller und -betreiber nach neuen Möglichkeiten suchen, ihre Flotten möglichst kostengünstig zu verwalten. In-Orbit-Servicemarkt sollen verschiedene Arten von Diensten angeboten werden, von denen der wichtigste die Verlängerung der Nutzungsdauer ist. Diese neu entstehende Dienste darzustellen, gehört auch dem Werk.
Space tow truck with pilot figure - 5982 MOD, Murdoch 17, in: MOCpages. Share Your Lego-Creations
Fixing Satellites in Space, Mahashreveta Choudhary (2018)
Auch im Bereich der Life Sciences wird mit einem weiteren Potenzial für die New-Space-Ökonomie gerechnet. Denn die Auseinandersetzung mit biologischen Fragestellungen im Kontext Raumfahrt als ein Thema von zentraler Bedeutung gilt. Die Weltraumforschung befasst sich in vielen Schnittstellen damit, wie biologisches Leben in Extremsituationen reagiert. Der Leitgedanke dabei ist, wie Leben in lebensfeindlicher Umgebung gedeihen kann. New Space leitet auf dieser Basis die Aufgabe ab, mit den Erkenntnissen aus nutzbringenden Raumfahrtaktivitäten das Leben auf der Erde zu verbessern – perspektivisch auch das Leben auf anderen Planeten.
Space Shaping the Future of the Life Sciences Industry
Innovationen verändern den Bereich Life Science.
Angesichtes der Tatsache, dass das monopolistische Verhalten der Raumfahragenturen weltweit wenig dazu beigesteuert hat, Innovationen zu fördern, sind es private Unternehmen, die diesen Segment der ‚New-Space-Ökonomie‘ vorantreiben wollen. Weltweit haben bereits viele aufstrebende Unternehmen der ‚New-Space-Önomie’ die kommerzielle Erschließung und Nutzung des Weltraums für sich als Chance erkannt, um weiter zu wachsen und den eigenen Handlungsspielraum in den Weltraum hinein zu erweitern. Die Idee der kommerziellen Nutzung von Weltraumflügen als touristische Angebote ist dabei jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten in der Sparte ‚Weltraum-Tourismus‘. Die Säule der bemannten Raumfahrt ist daher ein Schlüssel und entscheidender Faktor für die Erschließung des Weltraums. Erst wenn ein kostengünstiger und effizienter Zugang sichergestellt ist, kann sich eine Industrie fern ab von der Erde entwickeln und die weiteren im Weltraum verborgenen Nutzungspotentiale abschöpfen. Diese Entwicklung aufzugreifen und anschaulich zu machen, gilt auch dem Werk Iguarán Mendez.
NASA Future Travel Poster - Relax on Kepler 16b "The Land of Two Suns - Where Your Shadow Always Has Company"
„We began as wanderers, and we are wanderers still. We have lingered long enough on the shores of the cosmic ocean. We are ready at last to set sail for the stars.”

Carl E.Sagan
NASA Future Travel Poster - Europa: Discover Life Under the Ice - NASA JPL Space Travel Poster
Die Globalisierung schreitet auch in der Luft- und Raumfahrt stetig voran. Mit dem Aufstieg neuer Märkte in Asien und im Nahen Osten verschieben sich zunehmend die Wachstumsschwerpunkte zugunsten anderer Regionen. Für viele Industrieunternehmen ist dies eine Chance, an dem Wachstum anderer Märkte teilzuhaben und neue Absatzmärkte jenseits der etablierten Luft- und Raumfahrtnationen zu erschließen. In einer globalisierten Welt internationalisieren auch die etablierten Systemhersteller ihre Einkaufsstrategien zunehmend. Dies ist eine Chance für Zulieferer, international zu wachsen und ihren Kundenstamm zu diversifizieren. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Gut aufgestellte und technologisch leistungsfähige Unternehmen können auch auf einem internationalen Markt sehr erfolgreich sein und können anspruchsvolle Arbeitspakete für sich gewinnen.
Globalization, Nancy Natale (2017)
Aus neuen Märkten erwächst aber auch neue Konkurrenz. So arbeiten aufstrebende Nationen konsequent daran, eine eigene leistungsfähige Luft- und Raumfahrtindustrie aufzubauen. Damit ist absehbar, dass der Marktdruck  künftig steigt – preislich und technologisch. Speziell für die Raumfahrt kommt internationale Konkurrenz von einer ganz neuen Seite hinzu. Der Markt der privatgetragenen Raumfahrtanwendungen hat gerade in den letzten Jahren nachhaltig Fahrt aufgenommen. 
Roman children playing with nuts, child sarcophagi circa 270-300. Museum Pio Clementino, Vatican
Circus Maximus
Zu erwarten im neuen Zeitalter sind auch Änderungen bei der Struktur der Weltraumorganisationen. Der Raumfahrtsektor hat sich zunehmend von spezialisierten Aktivitäten im Bereich der Supermächte und der großen Industriekonglomerate und -unternehmen zu einem demokratischeren und zugänglicheren Unternehmen entwickelt. Die Impulse neuer öffentlicher und privater Akteure sowie aufstrebender Weltraumländer habe neue Impulse für Raumfahrtagenturen und Regierungen als Schlüsselakteure des Weltraumsektors geschafft. Die Raumfahrtindustrie erlebt bereits heute einen Paradigmenwechsel, der von Änderungen der Motivationen, Akteure, Rollen und Technologien getrieben wird. Während das alte Modell durch große staatliche Investitionen und öffentlich-öffentliche Kooperationen gekennzeichnet war, ist den den Weltraum ein demokratisierter und zugänglicher Bereich mit mehr öffentlich-privaten und privat-privaten Kooperationen. Es besteht aus einer Fülle kleiner bis mittlerer Privatunternehmen.
Roles of Future Agency, Arthur D. Little
Nicht wenig wichtig sind Fragen betreffend die Rechtssicherheit im Weltraum. Dies impliziere nicht nur Aspekte des ‚res communis ominum‘, sondern ebenso mit Blick auf die Ausbeutung von Ressourcen, auf Eigentumsrechte, auf Transport im Weltraum, auf den Geschäftsverkehr und Haftungsfragen unter Berücksichtigung des Eintritts neuer Akteure, sowie auf metalaw. Diese rechtlich relevante einzugehen gilt auch dem Werk Iguarán Mendez.
Der vitruvianische Mensch im Weltraum, in:  European Science Foundation, Humans in Outer Space Interdisciplinary Odysseys (2009)
50th Anniversary of the Outerspace Treaty, Buckingham Covers (2017)
The Outer Limits, in: Thomas Gangale, How High the Sky? The Definition and Delimitation of Outer Space and Territorial Airspace in International Law. Brill-Nijhoff. Amsterdam. 2018.
Auch Aspekte der Einhaltung der geltenden Grundsätze im Allgemein, wie bspw. im Hinblick auf Umweltgrundsätze im Weltraum, des autonomen Zugangs, und des geistigen Eigentums im Weltall, sowie weitere politische Hintergründe, die diese Entwicklung mit geprägt haben, werden dabei thematisiert. Zum Ausdruck werden ebenso gebracht Fragen der Rechtsschaffung und -durchsetzung, und weiteren Herausforderungen für eine effektive Geltung der gesetzlichen Bestimmungen im Weltraum. Nicht unbeachtet bleiben Aspekte betreffend die zivilen und militärischen Aktivitäten von Menschen im Weltall.
Digestorum, seu Pandectarum libri quinquaginta. Lugduni apud Gulielmu[m] Rouillium, 1581. Biblioteca Comunale "Renato Fucini" di Empoli.
Duck Dodgers. The Mark of Xero. Season 2 Episode 7 (2005)
A Matter of Metalaw, Lee Correy (1986)
Asteroid 7 passed M104
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